Nachhaltigkeit & Komplexität – Das Leben wieder vereinfachen – simplify everything

Das Leben vereinfachen.

Heute ist mir aufgefallen…

  • niemand hat mehr Zeit eine Uhr auf Sommer oder Winterzeit händisch (ja mit einem kleinen Dreh-Rad auf der Rückseite) zu stellen
  • niemand hat mehr Zeit eine Uhr aufzuziehen (ja mit so einem kleinen Metallschlüssel die Feder in der Uhr zu spannen, damit die wieder 3 Tage ticken kann)
    • man/Frau erwartet dass beides „von selbst“ funktioniert (so lange der Akku hält soll sich die Uhr selbständig per Funk auf Sommer/Winterzeit stellen im Idealfall hält der Akku mindestens 5 Jahre)

Eine Uhr, die 10 Jahre ohne interaktion „einfach“ funktioniert, ist natürlich eine Erleichterung d.h. Technolgie welche wartungsarm und zuverlässig ist.

So gesehen KANN die moderne Technik das Leben vereinfachen (wenn diese gut gemacht ist).

Nicht nur die ganzen Krisen, auch die (ständig steigende?) Komplexität des täglichen Lebens sind eine Herausforderung.

Hier hilft nur:

Simplify, Simplify, Simplify

D.h. entrümpeln, alles verkaufen oder verschenken was man nicht umbedingt braucht.

D.h. alles kündigen was man kündigen kann.

D.h. alle Termine absagen die man nicht umbedingt wahrnehmen möchte.

Gleichzeitig: Vereinsamung:

Selbst in der Stadt ist man sich fremd.

Natürlich gibt es auch viele Menschen denen man nicht begegnen möchte, aber 90% sind „schon okay“,

so bestätigt es der Historiker Rutger Bregman in seinem Buch „Human kind A Hopeful history“)

Ein seltsamens Phänomen, welches u.a. dadurch entsteht, dass es keine Orte mehr gibt, die man aufsuchen MUSS.

Keinen Fluss, wo die Waschweiber gemeinsam die Wäsche und die neusten Gerüchte gewaschen haben.

Keinen Dorf-Brunnen, wo man Wasser holen MUSS weil es keine Wasserleitungen gab.

Keinen Dorf-Laden der durch Amazon „Fresh“ ersetzt wurde.

Keine Dorf-Kneipe wo man nach der Kirche (welche natürlich quasi auch verpflichtend war) ebenfalls die neusten Infos und Handel abgeschlossen hat, wo man sich organisiert hat.

D.h. Begegnung passiert nicht automatisch, man muss schon das Rahmenwerk/die Infrastruktur dafür schaffen.

Sonst redet man im krassesten Fall, wochenlang mit Niemandem.

Manfred Spitzer: „Einsamkeit. Die unerkannte Krankheit“